Wenn der Winter langsam nachlässt und die Tage wieder länger werden, richtet sich der Blick in Basel auf ein Ereignis, das weit mehr ist als nur eine Feier: die Basler Fasnacht. Im Jahr 2026 beginnt sie am Montag, 23. Februar. Gleichzeitig starten auch die Fasnachtsferien an den Schulen in Basel-Stadt. Für viele bedeutet das eine Woche Pause vom Alltag, eingebettet in das kulturelle Herz der Stadt.
Die Fasnachtsferien sind nicht einfach Ferien im klassischen Sinn. Sie stehen im Zeichen eines tief verwurzelten Brauchtums, das Basel prägt wie kaum ein anderes Ereignis. Die Basler Fasnacht ist Identität, Tradition und künstlerischer Ausdruck in einem. Seit 2017 gehört sie offiziell zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO, was ihren Stellenwert zusätzlich unterstreicht.
Einzigartig in der Schweiz beginnt die Basler Fasnacht am Montagmorgen punkt vier Uhr mit dem Morgestraich. Die ganze Innenstadt wird verdunkelt, und die Trommler und Pfeifer ziehen mit kunstvoll bemalten Laternen durch die Altstadt. Für Schulen bedeutet dies: Der Unterricht ruht. Die Fasnachtsferien beginnen an diesem Tag und dauern bis Freitag, 27. Februar 2026. Die Stadt gehört in dieser Zeit den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern, aber auch allen, die einfach nur beobachten und geniessen wollen.
Viele Familien freuen sich jedes Jahr auf diese spezielle Woche. Es ist eine Gelegenheit, zusammen aktiv zu sein, ohne gleich wegzufahren. Kinder basteln Larven und Laternen, üben mit ihren Cliquen oder helfen bei den Vorbereitungen der Wagen. Nicht selten sind mehrere Generationen gleichzeitig an der Fasnacht beteiligt. So wird das Brauchtum direkt innerhalb der Familien weitergegeben.
Während der Fasnachtsferien gibt es in Basel viele kindgerechte und familienfreundliche Angebote. Museen bieten Sonderausstellungen, es gibt Theaterstücke mit Fasnachtsthemen, Bastel- und Malkurse oder musikalische Darbietungen in der Stadt. Auch Bibliotheken und Jugendzentren gestalten ein abwechslungsreiches Ferienprogramm.
Eltern, die nicht frei nehmen können, finden vielfältige Betreuungsangebote. Diese reichen von halbtägigen Aktivitäten bis zu Ganztageslagern. Wer möchte, kann aber auch ganz bewusst entschleunigen und gemeinsam mit den Kindern Basel neu entdecken.
Die Fasnachtsferien sind auch wirtschaftlich bedeutend. Hotels sind gut gebucht, Restaurants profitieren von der gesteigerten Frequenz, und auch der Detailhandel verkauft mehr, insbesondere Kostüme, Masken, Larven und Zubehör. Viele Geschäfte in der Innenstadt passen ihr Sortiment der Fasnachtszeit an. Besonders Souvenirshops und traditionelle Confiserien erleben in dieser Woche eine Hochsaison.
Firmen, die nicht direkt vom Tourismus profitieren, nutzen die ruhigere Woche für interne Planung, Team-Events oder Umbauarbeiten. Manche Betriebe ermöglichen ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten, um ihnen die Teilnahme am Fasnachtsgeschehen zu ermöglichen.
Die Basler Fasnacht lebt von Gegensätzen. Der Morgestraich mit seiner stillen Dunkelheit und den leuchtenden Laternen steht im Kontrast zu den lauten und fröhlichen Umzügen am Dienstag und Donnerstag. Kinder erleben diese Kontraste besonders intensiv. Für sie ist die Fasnacht ein Zauberreich, in dem Figuren lebendig werden und alles erlaubt scheint.
Diese sinnliche Erfahrung ermöglicht Gespräche über Kreativität, Gesellschaft, Rollenbilder und Ausdrucksformen. Lehrerinnen und Lehrer greifen die Fasnacht gerne im Unterricht auf. Vor den Ferien werden Sujets besprochen, Larven gebastelt oder Texte verfasst. So fliesst das Brauchtum in die Schulbildung ein.
Die Fasnachtsferien unterbrechen den Schulalltag genau zur richtigen Zeit. Der Unterricht hat nach dem Jahresbeginn wieder Fahrt aufgenommen, und eine kreative Pause tut allen gut. Für die Lehrpersonen sind die Wochen davor oft intensiv, da viele Klassen Fasnachtsprojekte umsetzen. Nach der Ferienwoche brauchen besonders jüngere Kinder ein wenig Zeit, um sich wieder in den gewohnten Schulrhythmus einzuleben.
Ältere Schülerinnen und Schüler erzählen mit Begeisterung von ihren Erlebnissen, und nicht selten bringen sie Eindrücke und Inspirationen mit in den Unterricht zurück. Die Fasnacht ist damit nicht nur Freizeit, sondern auch Lernfeld.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Baslerinnen und Basler Fasnachtsfans sind. Manche meiden bewusst den Trubel, sei es aus religiösen Gründen, aus persönlicher Überzeugung oder weil sie Ruhe bevorzugen. Auch dafür bieten die Fasnachtsferien Raum. Parks, Sportanlagen, Lesesäle und Museen ermöglichen ruhige und alternative Formen der Erholung.
Die Stadt sorgt dafür, dass auch während der Fasnacht Rückzugsorte vorhanden sind. So entsteht ein ausgewogenes Miteinander von Tradition, Lärm und stiller Freizeitgestaltung.
Im Jahr 2026 wird die Fasnacht wieder in gewohnter Weise durchgeführt. Der Ferienplan des Kantons Basel-Stadt sieht vom 23. bis zum 27. Februar schulfreie Tage vor. Viele Familien nutzen auch die Wochenenden davor und danach, um etwas mehr Erholung in den Alltag zu bringen. Damit ergeben sich fast zehn Tage für gemeinsame Zeit.
Wie das Wetter wird, bleibt offen. In den vergangenen Jahren war alles möglich: von Sonnenschein bis zu Schneeregen. Deshalb ist gute Vorbereitung entscheidend. Warme Kleidung, ein Regenschutz und ein paar Pausen zwischendurch helfen, dass die Fasnacht für Kinder und Eltern zu einem schönen Erlebnis wird.
Wer sich früh mit der Planung beschäftigt, profitiert. Viele Veranstaltungen und Workshops sind schnell ausgebucht. Es lohnt sich, gemeinsam mit den Kindern die Woche zu strukturieren. Dabei geht es nicht darum, jeden Tag vollzupacken, sondern gezielt Highlights zu setzen und auch Raum für Erholung zu lassen.
Ein Mix aus aktivem Mitmachen, Zuschauen, kreativen Angeboten und ruhigen Momenten bringt die nötige Balance. Wer keine Lust auf den Fasnachtstrubel hat, kann die Woche auch für kleine Ausflüge in der Region, Museumsbesuche oder gemütliche Spiel- und Lesetage zuhause nutzen.
Die Fasnachtsferien in Basel-Stadt sind ein kultureller Höhepunkt und mehr als nur ein Punkt im Ferienkalender. Sie sind gelebte Identität, kreative Ausdrucksform und Gemeinschaftserlebnis zugleich. Sie ermöglichen es, Basler Tradition nicht nur zu erleben, sondern auch weiterzugeben.
Im Jahr 2026 wird Basel wieder zeigen, wie stark das Zusammenspiel von Geschichte, Kultur, Bildung und Familie sein kann. Die Fasnachtsferien bieten eine Bühne für generationenübergreifende Erlebnisse, ein Gefühl von Zugehörigkeit und jede Menge Raum für Freude, Austausch und Entschleunigung.
Für viele Baslerinnen und Basler sind sie der wahre Auftakt ins Jahr. Und genau deshalb sind sie nicht nur Ferien, sondern ein Herzstück des Lebens in dieser einzigartigen Stadt.