Krankenkasse in Basel: Wie die Franchise Ihre Gesundheitskosten beeinflusst

 

In der Schweiz ist eine Krankenversicherung für alle Einwohner gesetzlich vorgeschrieben. Jeder, der hier lebt, muss eine Grundversicherung abschliessen. Dabei ist nicht nur die Wahl der Krankenkasse wichtig, sondern auch die Entscheidung für eine passende Franchise. Die Franchise beeinflusst nicht nur die Höhe der monatlichen Prämie, sondern auch, wie viel man im Krankheitsfall selbst bezahlt.

Gerade in einer Stadt wie Basel, wo die medizinische Versorgung hervorragend ist und viele Anbieter aktiv sind, ist das Thema besonders aktuell. Viele Menschen wissen jedoch nicht genau, wie die Franchise funktioniert oder wann sich eine hohe oder tiefe Franchise lohnt.

 

 

Hier erfahren Sie einfach und verständlich, was Franchise und Selbstbehalt bedeuten, wie die Modelle funktionieren, welche Überlegungen bei der Wahl eine Rolle spielen und was bei einem Wechsel zu beachten ist.

Was sind Franchise und Selbstbehalt? Die Grundlagen

Um zu verstehen, wie die Kostenverteilung in der Grundversicherung funktioniert, muss man die Begriffe Franchise und Selbstbehalt kennen.

Die Franchise ist der Betrag, den Sie im Verlauf eines Kalenderjahres selbst zahlen müssen, bevor Ihre Krankenkasse anfängt, Leistungen zu übernehmen.

Nach Erreichen dieser Grenze übernimmt die Versicherung die restlichen Kosten zu einem grossen Teil. Allerdings müssen Sie zusätzlich einen Selbstbehalt leisten.

Der Selbstbehalt beträgt 10 Prozent der weiteren Behandlungskosten und ist auf maximal 700 Franken pro Jahr begrenzt.

Ein Beispiel verdeutlicht das System:

Angenommen, Sie haben eine Franchise von 2'500 Franken gewählt. Im Laufe des Jahres besuchen Sie mehrere Ärzte, lassen sich behandeln und verursachen insgesamt 3'500 Franken an Gesundheitskosten.

Sie zahlen die ersten 2'500 Franken komplett selbst. Danach beteiligt sich die Krankenkasse an den verbleibenden 1'000 Franken mit 90 Prozent. Die restlichen 100 Franken tragen Sie als Selbstbehalt.

 

Ihre gesamte Kostenbeteiligung in diesem Jahr liegt damit bei 2'600 Franken.

Wie funktioniert die Wahl der Franchise?

Die Höhe der Franchise bestimmen Sie selbst bei Vertragsabschluss mit Ihrer Krankenkasse.

Für Erwachsene stehen sieben Stufen zur Auswahl:

  • 300 Franken

  • 500 Franken

  • 1'000 Franken

  • 1'500 Franken

  • 2'000 Franken

  • 2'500 Franken

Je höher die gewählte Franchise, desto günstiger ist Ihre monatliche Prämie.

Das bedeutet: Wer eine hohe Franchise wählt, spart Monat für Monat Geld, muss aber bei einem Krankheitsfall mehr aus eigener Tasche bezahlen.

Wer eine tiefe Franchise hat, zahlt eine höhere Prämie, profitiert aber früher von den Leistungen der Kasse.

 

In Basel zeigen sich bei den Prämien deutliche Unterschiede zwischen den Franchise-Stufen. Viele Versicherte entscheiden sich daher bewusst für eine hohe Franchise, um ihre monatlichen Kosten tief zu halten, sofern sie selten zum Arzt müssen.

Wann lohnt sich welche Franchise?

Die Entscheidung für eine bestimmte Franchise hängt stark vom Gesundheitszustand, der finanziellen Situation und der persönlichen Risikobereitschaft ab.

Hier eine Übersicht mit den typischen Szenarien:

Tiefe Franchise (300 Franken)

Diese Variante eignet sich besonders für Menschen mit häufigem medizinischem Bedarf. Dazu gehören beispielsweise chronisch Kranke, ältere Personen oder Menschen mit geplanter Behandlung oder Spitalaufenthalten.

Vorteile:

  • Sie zahlen weniger im Krankheitsfall

  • Die Versicherung übernimmt schneller die Kosten

Nachteile:

  • Monatlich höhere Prämien

  • Wenig Einsparung, wenn Sie gesund bleiben

Zielgruppen:

  • Senioren

  • Chronisch kranke Menschen

  • Schwangere

  • Familien mit kleinen Kindern

Mittlere Franchise (500 bis 1'500 Franken)

Diese Modelle sind ideal für Menschen mit durchschnittlichem Gesundheitszustand. Sie haben gelegentlich Arztbesuche, aber keine dauerhafte oder kostenintensive Betreuung.

Vorteile:

  • Ausgewogenes Verhältnis von Prämie und Selbstbeteiligung

  • Gut geeignet bei unregelmässigem Arztbesuch

Nachteile:

  • Möglicherweise keine optimale Ersparnis

  • Im Krankheitsfall trotzdem merkbare Eigenkosten

Zielgruppen:

  • Berufstätige mit gelegentlichen Arztbesuchen

  • Personen mit stabiler Gesundheit

Hohe Franchise (2'000 oder 2'500 Franken)

Diese Option richtet sich an Menschen, die selten ärztliche Hilfe benötigen und Kosten sparen wollen. Wer kaum krank ist und keine teuren Behandlungen erwartet, kann mit einer hohen Franchise viel Geld sparen.

Vorteile:

  • Sehr tiefe monatliche Prämien

  • Hohe Einsparung, wenn Sie gesund bleiben

Nachteile:

  • Hohe Eigenkosten im Krankheitsfall

  • Risiko bei unerwarteten Krankheiten

Zielgruppen:

  • Junge, gesunde Erwachsene

  • Studierende

  • Personen mit geringem Arztbedarf

Beispiel aus Basel

Eine 30-jährige, gesunde Person zahlt mit einer Franchise von 2'500 Franken etwa 250 Franken pro Monat im Telmed-Modell.

Mit der gleichen Versicherung, aber einer Franchise von 300 Franken, liegt die Prämie bei etwa 420 Franken.

 

Das ergibt eine jährliche Ersparnis von über 2'000 Franken, wenn keine grösseren Behandlungen notwendig sind.

Wann lohnt sich ein Wechsel der Franchise?

Viele Versicherte behalten jahrelang dieselbe Franchise, obwohl sich ihre Lebenssituation oder Gesundheit verändert hat. Dabei kann ein Wechsel der Franchise finanziell sehr sinnvoll sein.

Gründe für den Wechsel auf eine tiefere Franchise

  • Chronische Krankheit wurde diagnostiziert

  • Geplante Spitalaufenthalte oder Operationen

  • Schwangerschaft

  • Vermehrte Arztbesuche in letzter Zeit

Wer mit hohen Gesundheitskosten rechnet, ist mit einer tiefen Franchise besser geschützt. Die monatliche Prämie steigt, dafür wird im Ernstfall ein Grossteil der Behandlungskosten übernommen.

Gründe für den Wechsel auf eine höhere Franchise

  • Sehr gute Gesundheit über mehrere Jahre

  • Kaum Arztbesuche oder Medikamente

  • Wunsch, die monatliche Prämie zu senken

  • Bereitschaft, im Notfall finanziell vorzusorgen

Eine hohe Franchise lohnt sich besonders dann, wenn Sie gesund sind und das Risiko eingehen können, im Krankheitsfall selbst mehr zu bezahlen.

Was beim Wechsel zu beachten ist

Ein Wechsel der Franchise ist jeweils nur zum Jahresbeginn möglich.

Der Antrag muss bis spätestens am letzten Arbeitstag im November bei der Krankenkasse eingetroffen sein.

Änderungen während des Jahres sind nicht erlaubt. Auch ein kurzfristiger Wechsel im Krankheitsfall ist ausgeschlossen.

 

Sie sollten Ihre Entscheidung also frühzeitig überdenken und gegebenenfalls mit einer Prämienvergleichsseite oder der Krankenkasse sprechen.

Wie finde ich die richtige Franchise für mich?

Die Wahl der passenden Franchise sollte gut überlegt sein. Hier einige Fragen, die Ihnen helfen können:

  • Wie oft war ich im letzten Jahr beim Arzt?

  • Habe ich eine chronische Erkrankung oder eine geplante Behandlung?

  • Möchte ich möglichst niedrige Monatsprämien oder lieber geringe Eigenkosten bei Krankheit?

  • Kann ich mir im Notfall eine hohe Selbstbeteiligung leisten?

  • Ändert sich meine Lebenssituation bald, etwa durch Familiengründung, neue Arbeit oder Pensionierung?

 

Notieren Sie Ihre Antworten und vergleichen Sie anschliessend die Prämien für verschiedene Franchise-Stufen. Achten Sie dabei auch auf die gewählten Versicherungsmodelle, etwa Hausarzt- oder Telmed-Modell, denn diese beeinflussen die Prämien zusätzlich.