In einem modernen Gesundheitssystem, das auf Präzision, Empathie und Effizienz basiert, ist die Rolle der Fachangestellten Gesundheit – kurz FaGe – nicht wegzudenken. In Basel-Stadt, einer Region mit einer hohen Dichte an medizinischen Einrichtungen, arbeiten FaGe in Spitälern, Alterszentren, Rehakliniken, bei der Spitex oder in spezialisierten medizinischen Einrichtungen. Sie sind es, die den direkten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten pflegen, täglich zuhören, unterstützen, beobachten, dokumentieren und mit Ärzten sowie Pflegefachpersonen zusammenarbeiten.
Die Aufgaben sind vielseitig, herausfordernd und nicht selten emotional belastend. Trotz dieser hohen Anforderungen stellt sich die Frage: Wie gut wird diese Arbeit in Basel-Stadt bezahlt? Und spiegelt der Lohn wirklich die Verantwortung wider, die FaGe täglich übernehmen?
Bevor wir über den Lohn sprechen, lohnt sich ein Blick auf den Ausbildungsweg. Die Ausbildung zur FaGe dauert in der Regel drei Jahre und findet im dualen System statt. Das bedeutet: Die Lernenden arbeiten bereits während der Ausbildung in Pflegeeinrichtungen, besuchen gleichzeitig die Berufsfachschule und absolvieren überbetriebliche Kurse. Es ist eine anspruchsvolle, praxisnahe Ausbildung, bei der früh Verantwortung übernommen wird – vom ersten Jahr an.
Bereits in der Ausbildung erhalten angehende FaGe eine monatliche Entschädigung. Diese fällt im Vergleich zu anderen Berufen im Dienstleistungssektor eher moderat aus, dennoch gibt sie jungen Menschen die Möglichkeit, früh eigenes Geld zu verdienen. Der Schritt in die Berufswelt nach dem Lehrabschluss ist dann meistens direkt, da der Bedarf an ausgebildetem Personal sehr hoch ist.
Nach dem Lehrabschluss starten die meisten FaGe in Basel-Stadt mit einem Bruttolohn von etwa 4'500 bis 4'700 Franken pro Monat bei einem 100-Prozent-Pensum. Das entspricht einem Jahresgehalt zwischen 54'000 und 56'400 Franken. Dies ist der Ausgangspunkt für viele – unabhängig davon, ob sie in einem grossen Universitätsspital oder einem kleineren Pflegeheim arbeiten.
In der Regel gibt es im ersten Jahr noch keine grossen Lohnsprünge. Erst mit steigender Berufserfahrung, mehr Verantwortung und zusätzlicher Qualifikation verändert sich das Gehalt. Wichtig ist: Der Berufseinstieg als FaGe ist solide bezahlt, aber keineswegs überdurchschnittlich im Vergleich zu Berufen mit ähnlicher Ausbildungsdauer.
Wie in vielen Berufen hängt auch im Pflegebereich der Lohn stark von der Berufserfahrung ab. Wer einige Jahre im Beruf bleibt, sich engagiert zeigt und weiterbildet, kann mit Lohnerhöhungen rechnen. In Basel-Stadt steigt der Monatslohn nach etwa fünf Jahren Berufserfahrung auf rund 5'000 bis 5'200 Franken. Das entspricht einem Jahresgehalt von ungefähr 62'000 bis 65'000 Franken.
Nach zehn Jahren Tätigkeit, möglicherweise in Kombination mit Zusatzfunktionen wie Tagesverantwortung oder Mitarbeit bei Ausbildungen, kann der Lohn bis auf 5'500 oder mehr Franken monatlich steigen. Der Lohnverlauf ist in vielen Institutionen geregelt, orientiert sich an einem Lohnsystem mit Erfahrungsstufen und hängt auch von internen Bewertungen ab. FaGe, die sich für Führungsrollen weiterqualifizieren oder in Spezialabteilungen tätig sind, können schrittweise noch höhere Löhne erzielen.
Nicht alle Einrichtungen in Basel-Stadt zahlen gleich. In öffentlichen Spitälern, zum Beispiel im Universitätsspital Basel, gelten in der Regel transparente Lohnbänder. Diese sind an den Kanton gebunden, wodurch für die Mitarbeitenden eine gewisse Lohnsicherheit und Fairness gewährleistet ist. In privaten Kliniken oder Pflegeheimen hingegen können Löhne stärker variieren – nach oben wie nach unten.
Auch der Arbeitsbereich hat Einfluss. So verdienen FaGe, die in psychiatrischen Einrichtungen, im Nachtdienst oder in spezialisierten Intensivbereichen arbeiten, oft Zuschläge oder erhalten eine leicht höhere Grundvergütung. Mitarbeitende bei der Spitex, die viel unterwegs sind, können mit Zulagen für Wege, Fahrzeugnutzung oder spezifische Einsätze rechnen.
Ein grosser Teil der FaGe in Basel-Stadt arbeitet nicht in einem Vollzeitpensum. Viele haben ein Arbeitspensum zwischen 60 und 90 Prozent. Gründe dafür sind unterschiedlich: die körperliche und emotionale Belastung des Berufs, familiäre Verpflichtungen oder Weiterbildungen. Der Stundenlohn bleibt grundsätzlich gleich, aber das Jahreseinkommen reduziert sich entsprechend. Dennoch können sich Teilzeitpensen auf lange Sicht auf die Pensionskasse und das finanzielle Sicherheitsempfinden auswirken.
Auch ein durchdachtes Pensum mit regelmässigem Einsatz in Schichten kann lohnrelevant sein. Wer regelmässig an Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht arbeitet, erhält Zuschläge. Diese können bei konsequenter Leistung über das Jahr hinweg einen erheblichen finanziellen Unterschied machen.
Neben dem Grundlohn profitieren FaGe in Basel-Stadt oftmals von attraktiven Nebenleistungen. Dazu gehören bezahlte Weiterbildungen, Beiträge an den öffentlichen Verkehr, Verpflegungsgutschriften, mehr Ferien mit steigendem Alter oder Zusatzversicherungen. Auch die betriebliche Altersvorsorge, bezahlte Pausen, strukturierte Weiterbildungspläne und Entwicklungsprogramme gehören in vielen Institutionen zur Grundausstattung.
Diese Zusatzleistungen dürfen bei der Betrachtung des Lohns nicht unterschätzt werden. Gerade bei langfristiger Betriebszugehörigkeit oder in Kombination mit Weiterbildungsplänen machen sie einen grossen Unterschied aus. Nicht alles, was wertvoll ist, wird direkt auf dem Lohnzettel sichtbar.
Viele FaGe empfinden ihren Lohn nicht als gerecht im Verhältnis zur Arbeitsbelastung. Die Realität ist oft geprägt von Zeitdruck, körperlich anstrengender Arbeit, emotional schwierigen Situationen und ständiger Präsenz bei Leid, Krankheit und Tod. Der Lohn deckt die Lebenshaltungskosten, besonders in einer Stadt wie Basel, aber viele fühlen sich unterbezahlt im Vergleich zu anderen Berufen mit ähnlichem Verantwortungsniveau.
Hinzu kommt, dass der Lohn allein nicht reicht, um den Beruf langfristig attraktiv zu machen. Es braucht gute Arbeitsbedingungen, gesunde Teamkultur, Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Entwicklungsperspektiven. Viele junge Fachkräfte steigen nach wenigen Jahren aus, nicht primär wegen des Lohns, sondern wegen fehlender Perspektive oder Überforderung.
Für FaGe, die sich weiterentwickeln wollen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wer nach einigen Berufsjahren eine höhere Fachprüfung macht oder sich zum Pflegefachmann HF ausbilden lässt, kann in neue Lohnklassen aufsteigen. Auch Positionen als Berufsbildnerin, Teamleitung oder Koordinatorin bringen nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch spürbare Lohnerhöhungen.
Diese Entwicklungspfad ist sinnvoll für jene, die sich langfristig im Gesundheitswesen etablieren möchten. Es bedeutet aber auch, dass der finanzielle Aufstieg in vielen Fällen an Weiterbildung und Zusatzverantwortung geknüpft ist.
Die Pflegebranche steht vor grossen Veränderungen. Die Alterung der Gesellschaft, der Fachkräftemangel und der steigende Pflegebedarf sorgen dafür, dass qualifiziertes Personal immer wichtiger wird. In Basel-Stadt reagieren viele Einrichtungen bereits mit Verbesserungen bei Lohnsystemen, neuen Arbeitszeitmodellen und gezielter Mitarbeiterbindung.
Die Chancen stehen gut, dass der Lohn für FaGe in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Nicht nur wegen des Fachkräftemangels, sondern weil sich zunehmend die Erkenntnis durchsetzt, dass ohne motivierte und gut entlohnte Pflege keine nachhaltige Gesundheitsversorgung möglich ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Lohn einer Fachangestellten Gesundheit in Basel-Stadt ist solide, aber noch nicht da, wo er angesichts der Verantwortung und Belastung sein sollte. Berufseinsteiger können mit einem vernünftigen Gehalt rechnen, aber die Lohnentwicklung braucht Geduld, Engagement und oft auch Zusatzverantwortung.
Finanziell lohnt sich der Beruf mittel- bis langfristig dann, wenn man bereit ist, sich weiterzubilden oder in Spezialbereiche zu wechseln. Gleichzeitig bietet der Beruf eine Sicherheit, die in vielen anderen Branchen nicht mehr gegeben ist. Die gesellschaftliche Bedeutung der Pflege wächst – und mit ihr hoffentlich auch der Respekt, der sich im Lohn widerspiegelt.