Lohn Pflegehelfer/in in Basel-Stadt

 

Ein Beruf mitten im Leben

Wer in Basel-Stadt als Pflegehelferin oder Pflegehelfer arbeitet, erlebt täglich, wie vielfältig und herausfordernd die Arbeit im Gesundheitswesen sein kann. Dieser Beruf steht oft im Schatten der dipl. Pflegefachpersonen oder der medizinischen Berufe mit akademischem Hintergrund – und doch ist die Rolle der Pflegehelfer/innen für einen funktionierenden Pflegealltag unverzichtbar. Sie stehen den Menschen ganz nah, begleiten, unterstützen, geben Halt – und oft sind sie die stillen Kräfte im Hintergrund, die den Unterschied machen.

Pflegehelfer/innen arbeiten in Altersheimen, Spitälern, bei der Spitex oder in Pflegezentren. In Basel, einer Stadt mit einer wachsenden älteren Bevölkerung und starkem medizinischem Netzwerk, gibt es einen grossen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden in dieser Funktion.

Was macht eine Pflegehelferin eigentlich?

Die Tätigkeiten sind vielfältig – und körperlich wie emotional fordernd. Pflegehelfer/innen helfen beim Waschen, Ankleiden, Aufstehen, Essen oder bei der Mobilisation. Sie beobachten Veränderungen im Zustand der Patientinnen und Patienten, melden Auffälligkeiten weiter, übernehmen kleinere pflegerische Handlungen und sorgen mit ihrer ruhigen, präsenten Art dafür, dass der Mensch sich gesehen und begleitet fühlt.

Auch hauswirtschaftliche Aufgaben gehören dazu – Betten machen, Materialien auffüllen, Ordnung halten. Je nach Einrichtung und Teamstruktur kann die Arbeit eher unterstützend sein oder sehr eigenverantwortlich. Immer aber ist sie nahe an den Menschen.

Der Einstieg: Ausbildung und Voraussetzungen

Viele Menschen entscheiden sich für den Einstieg als Pflegehelfer/in über eine Ausbildung beim Schweizerischen Roten Kreuz oder eine ähnliche Qualifikation. Diese Lehrgänge sind kompakt und praxisnah. Sie bieten Erwachsenen eine gute Möglichkeit zum Quereinstieg, etwa nach einer Familienphase oder einem Berufswechsel. Die Ausbildung dauert meist nur wenige Monate, ist gut strukturiert und beinhaltet sowohl Theorie wie Praxis.

Nach dem Abschluss ist der Einstieg ins Berufsleben relativ unkompliziert, da die Nachfrage sehr hoch ist. Besonders in Basel-Stadt, wo viele Pflegeeinrichtungen händeringend Personal suchen, hat man gute Chancen auf eine Anstellung direkt im Anschluss.

Was verdient man als Pflegehelfer/in in Basel-Stadt?

Der Lohn ist ein wichtiger, aber oft auch sensibler Punkt. Pflegehelfer/innen in Basel-Stadt verdienen in der Regel zwischen 4’000 und 4’800 Franken brutto pro Monat bei einem Vollzeitpensum. Am Anfang liegt das Einkommen näher an der unteren Grenze, mit der Zeit – und mit wachsender Erfahrung – steigt der Lohn.

Nach einigen Jahren im Beruf können monatliche Löhne von rund 5’000 Franken erreicht werden. In bestimmten Einrichtungen, mit Spezialisierungen oder unregelmässigen Arbeitszeiten (z. B. Nachtdienst, Wochenendarbeit), sind auch höhere Einkommen möglich. Diese Zuschläge können das Jahresgehalt deutlich aufwerten, insbesondere wenn man regelmässig solche Schichten übernimmt.

Im Jahresdurchschnitt bewegt sich das Gehalt also oft im Bereich zwischen 52’000 und 60’000 Franken brutto. Das reicht in Basel-Stadt für ein einfaches, aber stabiles Leben – doch Luxus ist mit diesem Gehalt eher selten drin.

Teilzeit ist Alltag

Nur ein Teil der Pflegehelfer/innen arbeitet in Vollzeit. Viele entscheiden sich bewusst für ein Pensum zwischen 60 und 80 Prozent. Der Grund: Die Arbeit ist körperlich anstrengend, emotionale Erschöpfung kann ein Thema sein, und manche möchten Familie, Freizeit und Beruf besser miteinander verbinden.

Ein reduziertes Pensum hat allerdings Auswirkungen auf den Lohn. Bei 60 Prozent verdient man entsprechend weniger – das kann vor allem im Alleinerziehendenhaushalt oder bei steigenden Lebenshaltungskosten zur Herausforderung werden.

Auf der anderen Seite kann ein gesund gewähltes Pensum dazu beitragen, länger und stabil im Beruf zu bleiben. Die beste Balance zwischen Einsatz und Erholung zu finden, ist entscheidend für die Zufriedenheit im Beruf.

Was beeinflusst den Lohn noch?

Neben dem Pensum und der Berufserfahrung spielen auch andere Faktoren eine Rolle:

  • Art der Institution: In öffentlichen Einrichtungen gelten oft klar geregelte Lohnstufen. Private Häuser haben mehr Spielraum – hier kann der Lohn höher oder niedriger ausfallen, abhängig von Budget und Personalpolitik.

  • Arbeitsbereich: Wer in Spezialabteilungen arbeitet, zum Beispiel in der Psychiatrie, der Akutpflege oder mit demenzkranken Menschen, erhält je nach Einrichtung spezielle Zulagen.

  • Schichtarbeit: Nachtdienste, Wochenendarbeit und Feiertagsdienste werden mit Zuschlägen vergütet. Wer bereit ist, regelmässig zu solchen Zeiten zu arbeiten, kann sein Gehalt spürbar erhöhen.

  • Verantwortung: In manchen Teams übernehmen Pflegehelfer/innen zusätzliche Aufgaben, wie z. B. Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden, Materialverwaltung oder die Dokumentation. Auch das kann sich auf den Lohn auswirken, wenn es in der Funktion offiziell hinterlegt ist.

Arbeitsbedingungen: Geld ist nicht alles

Der Lohn ist wichtig – aber nicht alles. In vielen Rückmeldungen von Pflegehelfer/innen aus Basel wird deutlich, dass auch das Arbeitsklima, das Team, der Respekt im Alltag und die Möglichkeit zur Mitgestaltung eine grosse Rolle spielen.

Ein Arbeitsplatz, an dem man gesehen und wertgeschätzt wird, kann viel kompensieren. Gleichzeitig sind Faktoren wie Arbeitszeitmodelle, Pausenregelung, Weiterbildungsmöglichkeiten und Unterstützung bei schwierigen Situationen entscheidend für die Langzeitbindung an einen Betrieb.

Viele Institutionen in Basel-Stadt haben das erkannt und setzen auf Mitarbeitendenentwicklung, Supervision, Teamtage und flexible Schichtpläne – leider aber längst nicht alle.

Und dann? Perspektiven für die Zukunft

Ein Vorteil des Pflegeberufs ist, dass er Entwicklung erlaubt. Auch als Pflegehelfer/in stehen viele Türen offen. Wer motiviert ist und mehr Verantwortung übernehmen möchte, kann sich weiterbilden – zum Beispiel zur Fachperson Gesundheit (FaGe).

Diese Ausbildung dauert normalerweise drei Jahre und eröffnet nicht nur fachlich neue Wege, sondern bringt auch einen deutlichen Lohnsprung mit sich. Alternativ kann man sich spezialisieren, etwa in der Demenzbetreuung, der Spitex oder Palliative Care.

Die Nachfrage nach qualifiziertem Pflegepersonal wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Wer heute als Pflegehelfer/in beginnt, hat gute Chancen, sich beruflich zu etablieren und eine sichere Zukunft im Gesundheitswesen aufzubauen.

Herausforderungen des Berufs

So sinnvoll und wertvoll die Tätigkeit ist – der Beruf ist nicht ohne Herausforderungen. Die körperliche Belastung, etwa beim Heben oder Lagern von Patientinnen und Patienten, ist hoch. Hinzu kommen psychische Belastungen, vor allem im Umgang mit Sterbenden oder in konfliktbelasteten Familiensituationen.

Viele Pflegehelfer/innen berichten von Stress, zu knappen Personalbesetzungen, wenig Zeit für Gespräche und einem gewissen Gefühl, „nur die Assistenz“ zu sein. Diese Erfahrungen zeigen, dass nicht nur der Lohn verbessert werden muss, sondern auch das Bild des Berufs in der Öffentlichkeit.

Fazit: Wichtig, ehrlich und (noch) unterbezahlt?

Pflegehelfer/innen in Basel-Stadt leisten täglich wichtige, unverzichtbare Arbeit. Sie betreuen, pflegen, begleiten – und tragen damit zum Funktionieren eines Systems bei, das zunehmend unter Druck gerät.

Ihr Lohn ist, gemessen an dieser Leistung, oft noch zu tief. Gerade in einer Stadt wie Basel mit hohen Mietpreisen und Lebenshaltungskosten kann das zum Problem werden. Gleichzeitig bietet der Beruf viele Chancen: Er ist krisensicher, sozial sinnstiftend und bietet Raum für persönliche Entwicklung.

 

Wer sich bewusst für diesen Weg entscheidet, findet einen Platz mitten im Leben – mit echten Menschen, echten Herausforderungen und echten Erfolgserlebnissen. Das verdient Respekt – und vielleicht künftig auch etwas mehr Lohn.